Brandberg - Brandberger Kolm
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Da mir nach der Wanderung übers Hochfeld der "Abstieg" mit dem Auto dann doch etwas zu schnell war, will ich's nochmal wissen. Regen ist erst für den Nachmittag angesagt, also mache ich mich morgens um sieben auf den Weg.
Der Aufstieg zum Kolmhaus ist steil aber nicht besonders anspruchsvoll. Die Aussicht im Rücken ist von Anfang an herrlich. Auf dem schmalen Pfad, der am Gasthof Thanner beginnt, entfernen sich die Häuser von Brandberg unter mir schnell und nach 20 Minuten erreiche ich den Ortsteil Ahornach. Hier finden sich die am höchsten gelegenen Gehöfte von Brandberg und wahrscheinlich überhaupt die höchsten ganzjährig bewirtschafteten Gehöfte der Alpen. Hier bietet sich auch ein tiefer Blick in den Zillergrund.
Von nun an führt der Weg über Wiesen und durch offenen Wald. Ab und zu bleibe ich stehen, um die herrliche Aussicht auf Ahorn und Tristner zu genießen. Nach und nach kommen auch Hoher Riffler und Olperer zum Vorschein.
Am Kolmhaus Frühstück. Ein kurzer Schwatz mit der Wirtin, vor allem übers Wetter und wie lange der Aufstieg zur Kolm wohl dauert. Bei guter Kondition 2 Stunden, zurück etwas kürzer. Bei Westwind habe ich einen guten Blick auf die heranziehenden Wolken. Um 9 Uhr sieht es noch recht gut aus, so dass ich den Aufstieg wage, jederzeit bereit abzubrechen, wenn das Wetter sich verschlechtert.
Über einen schmalen Pfad geht es zunächst den Weg hinauf, den wir vor 2 Tagen von der Gerlossteinalm gekommen sind. Vom Abzweig zur Brandberger Kolm an wird der Weg steinig und es sind einige Stufen zu überwinden - bei Regen wären das sehr glitschige Stellen. Ich schaue deshalb ständig nach dem Wetter. Kurz unterhalb des Kamms zwischen Kolm und Kleiner Kolm mache ich noch einmal Rast. Von hier ist wieder der Blick Richtung Inntal möglich, wo bereits dunkle Regenwolken alles verschleiern. Doch die Wolken ziehen ostwärts und verschonen das Zillertal - noch.
Es folgt ein kurzer aber sehr steiler Aufstieg über die Südseite der Brandberger Kolm. Oben angekommen weitet sich der Blick auf die Zillertaler Berge. Die Spitzen sind allerdings teilweise wolkenverhangen. Olperer und Hoher Riffler auf der einen, Zillerkopf, Schneekar- und Reichenspitzeauf der anderen Seite. Großer Löffler, Schwarzenstein und Hochfeiler wären bei besserem Wetter von hier zu sehen. Bei guter Sicht dürfte auch die Zugspitze rechts von der Penkenalm auftauchen und im Nordosten das Kaisergebirge sowie Loferer und Leoganger Steinberge. Je nach Wetter also ein relativ gut zu erreichender, exponierter Aussichtspunkt.
Der Abstieg geht zügig voran, so dass ich bereits 12.20 Uhr wieder am Kolmhaus bin. Inzwischen hat es sich zugezogen und Kolm und Torhelm verschwinden in dunklen Wolken. Für eine ausgiebige Mittagspause nehme ich mir trotzdem Zeit.
Für den Abstieg wähle ich den Fahrweg, das ist weniger anstrengend und bei Regen besser auszuhalten. Als ich die ersten Häuser von Brandberg erreiche, holt auch der Regen mich schließlich ein.
Nach knapp siebeneinhalb Stunden erreiche ich unser Quartier. Nur noch Duschen und ich falle ins Bett. Die Wehwechen setzen jetzt erst ein. Es hat gereicht!