Klettern
Der Wilde Kaiser ist zumindest auf den ersten Blick eine riesige Kletterarena. Klettersteige, Klettergärten, Kletterhallen und schließlich jede menge alpine Routen. Allerdings zeigt sich bei näherer Betrachtung, dass bis auf die Kletterhallen das meiste mit langen und kraftraubenden Zustiegen verbunden ist. Übernachtungen auf den Hütten scheinen so unvermeidlich.
Doch es gibt Ausnahmen:
Klettersteig auf dem Kitzbüheler Horn
Von St. Johann mit der Harschbichlbahn zum Harschbichl, von da Zustieg ca. 30 Minuten. Schwierigkeit bis C/D, meist leichter. Ein Übungsklettersteig beinhaltet praktisch alle Schwierigkeiten, die auch am Klettersteig benötigt werden. Der Zustieg sorgt für eine gute Aufwärmung. Wer den Übungsklettersteig schafft, kann in den richtigen Klettersteig einsteigen und die verbleibenden 150 Höhenmeter bis zum Funkturm klettern. Wer den Übungsklettersteig nicht schafft, kann über einen teils ausgesetzten Bergpfad durch eine Felsenbrücke und am Kreuz vorbei auf den Gipfel laufen. Mehr dazu in der Wegbeschreibung zum Kitzbüheler Horn.
Klammlsteig
Ausgangspunkt: Wochenbrunner Alm (entweder mit Taxi oder PKW, mautpflichtig). Von hier zur Gaudeamushütte ca. 30 Minuten.
Der Klammlsteig ist ein Klettersteig und befindet sich oberhalb der Gaudeamushütte rechts und links des Bergpfades „Klammlweg“, welcher zur Gruttenhütte führt.
Ebenfalls am Klammlweg befindet sich der Kaiserklettergarten mit zwei kleineren Kletterwänden (Murmeltierfelsen und Gamsfelsen, insgesamt 17 Routen 3 bis 7+).
In der Nähe der Gaudeamushütte befinden sich auch ein Übungsklettersteig (am Wanderweg zum Baumgartenköpfel).
Der Klammlsteig lässt sich mit einer Begehung der Ellmauer Halt verbinden, die ebenfalls (nur) über einen Klettersteig von der Gruttenhütte zu erreichen ist. Allerdings sollte hier unbedingt eine Nächtigung auf der Gruttenhütte eingeplant werden, da die Besteigung der Ellmauer Halt für sich schon recht anspruchsvoll ist.
Klettergarten Achleiten
Großer, kostenpflichtiger Parkplatz am Gasthof Achleiten. Zustieg ca. 30 Minuten. Durchweg schwere, meist überhängende Kletterrouten, dafür reichlich Auswahl. Wände bis 40 Meter. An zwei Stellen eine 4c, sonst schwieriger, meist ab 6.
Alpines Klettern
Der Wilde Kaiser bietet sehr gute Einstiegsmöglichkeiten in das alpine Klettern. Es mangelt nicht an einfachen Routen und auch nicht an ausgebildeten Bergführern. Wer es allein probieren möchte, dem sei die Naunspitze empfohlen. Ansonsten bieten verschiedene Bergführer geführte Touren und Einsteigerwochen an.
Naunspitze Südwest-Kante
Ausgangspunkt: Vorderkaiserfeldenhütte. Zustieg von da ca. 20 Minuten. Beschreibung in der Vorderkaiserfeldenhütte:
"Charakter: Schöne, meist ausgesetzte Kantenkletterei an nicht immer zuverlässigem Fels, Stelle III-, meist II und I, für Könner empfehlenswerte Abendunternehmung. Mit geklebten Bohrhaken durchwegs sehr gut abgesichert, ca. 10 Expressen und einige Köpfelschlingen ausreichend. Ca. 150 Klettermeter, Zeit 1-2 Stunden.
Zustieg: Von Vorderkaiserfelden ca. 20 Minuten Richtung Naunspitze, bis der Hang sich deutlich zurückneigt zu Wiese. Am unteren Bereich der geneigten Wiese nach Norden queren und unter dem toten quer liegenden Baum hindurch. Gleich danach kurze Steilstufe im Wald 3m abklettern (I). Waagerecht den steilen Hang queren, zuletzt ca. 10 Meter hinab zu kleiner Schuttreisse. Um eine markante Felsnase (roter kleiner Pfeil) herum zum Einstieg (Standhaken) (5 Minuten)
Achtung: Die Schuttreisse nicht absteigen, sie bricht etwas weiter unten in einer Rinne steil ab!
Abstieg: Auf dem Normalweg (Stelle I) in 30 Minuten unproblematisch nach Vorderkaiserfelden.
Topo und Zustieg: Hier auf der Hütte"
Der Klettergarten am Heimköpfl scheint mir dagegen nicht lohnend: Reibungskletterei an einer ausnahmslos glatt geschliffenen, schrägen Wand. Schwierigkeit 3 bis 7+
