Ausrüstung
Außer dem optionalen Klettersteigset sollte ein Helm auf den Felspfaden im Wilden Kaiser immer dabei sein. Auch wenn die Felstürme wie unverrückbar in die Erde gerammt erscheinen, nagt doch der Zahn der Zeit an ihnen. Gemsen und Wanderer tun das ihre und treten nicht selten Steine los, die dann oft hunderte Meter in die Tiefe poltern. Die schmalen Pfade, welche oft unter den steilen Felswänden entlang führen, erlauben oft kein Ausweichen. Unterwegs treffen wir immer wieder auf Gedenktafeln, Kreuze oder Kerzen. Meist mit der Aufschrift „durch tragischen Unfall ...“. Oft auch junge Leute oder gar erfahrene Berg- und Schiführer. Dann fragen wir uns, was wohl zum Tod gerade der erfahrenen Einheimischen und Bergsteiger geführt hat. Die Unfallstatistik des DAV vermerkt an vordersten Plätzen Lawinen, Steinschlag oder Fehltritt mit anschließendem Absturz.
Für die Übernachtung auf den Hütten in den mit Decken und Kopfkissen ausgestatteten Lagern werden aus hygienischen Gründen ausnahmslos Hüttenschlafsäcke gefordert. Wanderschuhe sind in den Hütten tabu und bleiben im Trockenraum. Einige Hütten bieten Hausschuhe an. Wir haben uns inzwischen auf leichte Badelatschen eingerichtet, die im Rucksack zwar etwas Platz nehmen aber kaum Gewicht haben. Gegenüber Laufsocken bieten sie eindeutige Vorteile im Sanitärbereich, wo der Fußboden oft nassgespritzt ist. Aber auch für einen Gang vor die Tür oder auf die Hüttenterrasse sind sie ideal geeignet und nehmen weniger Schmutz auf als Socken. Wanderstöcke bedürfen im felsigen Gelände etwas Übung und sind bei Kletterstellen oft hinderlich. Daher sollten sie leicht am Rucksack zu verstauen sein. Allerdings entlasten sie die Kniegelenke ungemein und können das Gehtempo deutlich steigern. Gerade im Abstieg habe ich sie sehr schätzen gelernt.
Selbst die Ackerlhütte ist mit einem Holz-Herd gut ausgestattet und auf den eigenen Kocher kann verzichtet werden. Wir haben ihn sowieso immer dabei, da wir auf unsere tägliche Heiße Tasse und den Kaffee bei der Mittagsrast nicht verzichten wollen. Apropos Kaffee: Da es die Einzelpäckchen Eiskaffee von Jacobs nicht mehr gibt, habe ich mich selber ans Mischen gemacht. Ich nehme löslichen Nescafé mit Trockenmilch (schmeckt besser als Kaffeeweißer) und Traubenzucker. Das fertige Gemisch wird in kleine Plastik-Dosen gefüllt und der Energieschub unterwegs ist gesichert.