Vorderkaiserfelden - Pyramiedenspitze - Stripsenjoch

Dass diese Tour zum Stripsenjoch lang werden würde, wusste ich. Daher hatten wir uns als Option offen gehalten, zur Vorderkaiserfeldenhütte zurückzukehren. All zu zeitig aufzubrechen schien mir dennoch nicht nötig. Das erwies sich am Ende als Fehler.

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Freie Sicht über Ebbs bis nach München (helles Band am Horizont). Links des Inn: Oberaudorf und der Wendelstein.

In der mogentlichen Frische gelingt der Aufstieg entspannt. Der Abstecher zur Naunspitze ist daher ein Genuss. Allerdings sollte man den ohne Rucksack vornehmen, da doch einige kleinere Kletterstellen zu überwinden sind. Das Wetter ist noch sehr sonnig und klar, so dass wir bis nach München blicken können.

Vom Petersköpfel zeigt sich schon die Pyramiedenspitze - unser heutiger Gipfel. Bis dahin sind es zwar nur noch einige hundert Meter, die sind allerdings mit vielen Stufen und Steinen sowie quer über den Weg liegenden oder besser gesagt fliegenden Wurzeln ausgestattet, so dass an ein schnelles Vorankommen nicht zu denken ist. Schließlich gilt es, am Vogelbad einen kleinen Klettersteig abzusteigen, eine Ausrüstung ist hier meiner Meinung nach nicht erforderlich.

Unterwegs bieten sich immer wieder herrliche Aussichten und Tiefblicke. Das Wetter trübt sich leider wieder etwas ein, wodurch nun die Farbe auf den Fotos fehlt. Dennoch ist die Pyramidenspitze ein erhebender Gipfel und der Weg durchaus spannend!

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Kleine (Ab-)Kletterstelle mit Stahlseil am Vogelbad.

Der Abstieg durch das Öchselweidkar ist sehr steil und dadurch anstrengend. Für unsere untrainierten Beine wäre es jetzt an unserem zweiten Wandertag eigentlich genug und die Rückkehr zur Vorderkaiserfeldenhütte die richtige Entscheidung.

Andererseits würde uns das einen ganzen Tag zurückwerfen und die Weiterwanderung vom Stripsenjochhaus wetterbedingt gefährden. So kaputt sind wir auch noch nicht und wir hoffen auf einen einfacheren Weg. Leider erweist sich der Höhenweg zur Hochalm durch erneut viele Stufen über Stock und Stein weiterhin als extrem beschwerlich. Gegen 18:15 Uhr sind wir an der Hochalm und die Luft ist endgültig raus.

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Wenn wir Picknick machen, bekommen auch die Alpendohlen Hunger...
Vor uns liegen jedoch noch der Ropanzen und der Aufstieg von der Feldalm zum Stripsenjoch. Ich rufe auf der Hütte an, dass wir erst in ca. zwei Stunden ankommen werden. Wir quälen uns auf den letzten Kilometern und langsam wird es dunkel.
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Zum Glück bietet der Abend ein ruhiges, trockenes Wetter, so dass wir sogar die Stille genießen können. Als wir auf Höhe des Stripsenjochs sind, ist es endgültig so dunkel, dass wir unsere Stirnlampen brauchen. Die letzte halbe Stunde gehen wir im Licht der Stirnlampen, der Weg wird indes nicht einfacher. Gegen halb neun kommen wir endlich auf der Hütte an und bekommen sogar noch ein warmes Essen.

Letztlich bleibt die Tour über den Zahmen Kaiser ein Highlight. Jedoch empfehle ich, die Tour erst nach ein paar längeren Bergtouren anzugehen. Außerdem hat es sich als Fehler erwiesen, die Tour in eine längere Hüttentour einzubetten, da hier zu viel Ballast mitgeschleppt werden muss. Überlegenswert wäre eine Zweitagestour mit Abstieg von der Pyramidenspitze durch die Winkelalm (Klettersteig!) nach Durchholzen.

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