Maukspitze

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Schwendt - Ackerlhütte

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Obstgärten am Prama Rundweg.

Nach einer Woche trübem Herbstwetters sind endlich noch ein paar Sonnentage mit guter Fernsicht angesagt. Also soll es noch mal ganz hoch hinaus gehen. Die Maukspitze scheint uns von der Ackerlhütte aus machbar, also steigen wir heute noch einmal da hinauf. Der direkte Weg ist uns nicht genug, so dass wir den kleinen Umweg über Prama, Graspoint Niederalm und Schleierwasserfall nehmen.

Der Prama-Rundweg ist bei diesem Spätsommerwetter ein echter Hit. Der Weg wechselt zwischen kleinen Zubringer-Sträßchen und Obstwiesen mit herrlich alten Apfelbäumen - ein Schatz, der noch nicht wie im Vinschgau der industriellen Apfelzucht zum Opfer gefallen ist. Vielleicht lohnt es hier nicht, denn die Sorten sind recht herb. Bleibt zu hoffen, dass sich die Grundeigentümer dieses Schatzes bewusst bleiben.

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Graspoint Hochalm

Auf der Graspoint-Niederalm gibt es Kaffee und Kuchen. Die Sonne lehnt sich an und es sind gemütliche 23°C.

Nun geht es hinüber, leicht ansteigend, zum Schleierwasserfall, wo wir einige Kletterer an den durchweg extrem schweren Wänden beobachten. Unmittelbar unter dem Felsenband führt der Weg zurück nach Westen. Wir setzen unsere Helme auf und wundern uns, dass die Kletterer alle „oben ohne“ zu Gange sind. Am Ende des Felsbandes folgt eine kleine Steilstufe und wir finden uns auf der Graspoint Hochalm wieder. Von hier sind es nur noch 150 Höhenmeter und die Ackerlhütte kommt schon bald in Sicht.

Auf der Hütte angekommen waschen wir uns an der frischen Luft mit kaltem Wasser . Anschließend genießen wir die letzte Stunde in der herrlich warmen Sonne. Als die Sonne schließlich hinter der Baumgartenspitze verschwindet, wird es schlagartig kalt.

Also werfen wir den Holzofen an und Birgit kocht Nudeln. In der Nacht weht ein heftiger Wind und rüttelt an der Hütte. Das Trapsen der Mäuse halten wir ebenfalls für Windgeräusche und staunen erst am Morgen über die durch die Folie hindurch angeknabberten Müsliriegel.


Der Gipfelsturm

Obwohl das Kaisergebirge ausreichend schwere Pfade bereithält wollten wir doch einmal ganz oben sein. Der Scheffauer fiel zunächst wetterbedingt aus. Später war die Kaindlhütte voll. Die Ellmauer Halt erschien uns mit dem Klettersteig zu unberechenbar. Bei der Maukspitze war zwar auch von Kletterstellen im 1. Grad die Rede, aber das hatten wir früher auch schon. Dass aber praktisch der komplette Aufstieg bis auf wenige kurze Unterbrechungen eine einzige Kletterei wird, hätten wir nie und nimmer gedacht.

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Heute geht es von der Ackerlhütte zur Maukspitze.

Der Aufstieg von der Ackerlhütte zur alten Ackerlnhtte (Grundmauern) ist eine gute Aufwärmübung. Ab hier ist der Helm zwingend erforderlich. Wer ohne geht, handelt fahrlässig. Unterwegs hören wir immer wieder Steine die steilen Felswände herunterkrachen und lösen auch selber ohne Absicht zwei faustgroße Brocken aus, die zuerst über die steile Wiese und dann in die Felswand stürzen. Außer uns hält es aber anscheinend niemand für erforderlich, seinen Kopf zumindest elementar zu schützen.

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Je näher wir unserem Ziel kommen, umso unheimlicher wirkt der steile Aufstieg.

Nach einer kurzen Geröllhalde geht es in die Wand zur Unteren Stuhlebene. An einigen Stellen befinden sich Haltegriffe in der Wand. Dieser Teil verläuft durchweg an der Absturzkante. Drahtseile existieren nicht, mit schwerem Rucksack ist die Begehung nicht zu empfehlen.

Die Untere Stuhlebene ist ein schmales Kar, von wo man die gesamte Maukspitz-Westwand einsieht und eine Vorstellung vom weiteren Aufstieg bekommt. Gegenüber, an der ganz rechten Flanke geht es über Felsen und Grasbüschel ca. 400 Meter hinauf. Auch hier ohne Stahlseil, jedoch nicht mehr so exponiert an der Absturzkante - wenngleich gelegentlich Blicke in den Abgrund geboten werden.

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Am Gipfelkreuz der Maukspitze.

Erst am oberen Ende der Wand kommt das Gipfelkreuz in Sicht. Nun geht es fast gemütlich über einen Grasrücken bis direkt unter die Spitze, wo noch einmal 40 Meter klettern angesagt sind. Auf dem Grasrücken machen wir Mittagspause, da es Zeit ist und hier der Wind sich in Grenzen hält. Als wir endlich doch ganz oben stehen können wir das ganze Panorama genießen: Vom Zahmen Kaiser über die Steinberge, die Hohen Tauern und natürlich hinüber zur Ackerlspitze. Diese scheint zwar zum Greifen nah, der Übergang über die Obere Stuhlebene ist aber mit 1:15 Stunden angegeben, so dass es für uns heute auch bei ausreichend Kondition nicht mehr schaffbar wäre.

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Fast unscheinbar unter uns das Kitzbüheler Horn. Darüber schaut das Große Wiesbachhorn (3564 m) vervor.

Unter uns das sonst so erhabene Kitzbühler Horn. Und ganz, ganz unten natürlich St. Johann, Going und Ellmau.

Gegen 13:30 Uhr ziehen bereits erste Wolken auf - Zeit für den Abstieg. Ja, wir sind wieder unten angekommen. Nein, das Abklettern war nicht wirklich schwerer als das Aufklettern. Aber wir haben für den Abstieg (3:30 Stunden) fast genau so lange gebraucht, wie für den Aufstieg (4:00 Stunden).

Unterwegs sind wir Bergsteigern begegnet, die die gesamte Runde über die Ackerlspitze und die Maukspitze in der Hälfte der Zeit geschafft haben. Wie die über die Steine gehüpft sind, bleibt mir unerklärlich. Ein einziger Fehltritt und es geht hunderte Meter abwärts. Da brauche ich lieber etwas länger und schaffe nicht alles. Trotzdem waren wir sehr zufrieden mit dem Geschafften und werden die Tour mit Sicherheit gut in Erinnerung behalten.


Abstieg nach Schwendt

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Rückblick zur Ackerlhütte (ganz rechts)

Der Abstieg ist einfach und gibt ausreichend Gelegenheit, die Gipfeltour vom Vortag noch einmal Revue passieren zu lassen.

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