Hohkien - Lobhornhütte

Der kürzeste Weg zu den Lobhörnern führt am Spiggebach hinauf und um das Drättehorn herum. Allerdings ist er in keiner Wanderkarte eingezeichnet. Alles was ich habe ist ein etwas ungenaues Tracklog aus dem Internet. Berg und Tal sind in dickem Nebel eingehüllt, so dass wir zögern, ob wir unter diesen Bedingungen im weglosen Gelände umherirren sollten.

Der Bauer vom Hohkien, Fritz von Känel, ermuntert uns jedoch, den Weg zu gehen: „Den haben wir blau-weiß markiert, aber nur damit man ihn vom normalen Wanderweg unterscheiden kann. Ist nicht schwer zu gehen.“ Etwas skeptisch lassen wir uns überreden und fragen noch einmal genau nach der Stelle, wo er vom Wanderweg abzweigt. Schließlich gibt es keinen Wegweiser.

Bei Nebel und leichtem Niesel steigen wir aus dem Hochie-Tal. Der rot-weiß markierte Wanderweg wird an einer Steilstufe durch die Nässe zu einer rutschigen, ausgesetzten Partie am Stahlseil, bevor wir wieder festen Boden unter den Fußen spüren. Den Abzweig auf blau-weiß finden wir ohne Schwierigkeiten und der Pfad ist hervorragend markiert, so dass wir selbst im immer noch dichten Neben meist mehrere Markierungen im Voraus erkennen. Danke Herr von Känel, das war sehr gute Arbeit, nicht alle Wege sind so gut markiert!

Meist weglos aber unschwierig kommen wir gut voran. Auf einem kleinen Restschneefeld gibt es noch eine kleine Rutschpartie und unterhalb der Schwalmere erreichen wir wieder den rot-weiß markierten Wanderweg.

Die Lobhörner bekommen wir aufgrund des Nebels nicht zu Gesicht und der Weg, welcher direkt an ihrem Sockel herum führt, erweist sich als ausgesprochen ausgesetzt, rutschig und schlecht markiert. Wir verzichten auf den kleinen Umweg über das Sulegg, der eigentlich als Panoramaweg mit Blick auf die Berner Eisriesen die Schlussetappe darstellen sollte. Stattdessen steigen wir den Normalweg hinab nach Suls und von da zur Lobhonrhütte.

Gewaschen wird hier im Freien und die Toiletten sind im Dunkeln nicht ohne Stirnlampe zu finden. Essen und Lager sind hervorragend. Nur der Wirtin sollte man auf keinen Fall widersprechen...

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