Greizer Hütte - Kasseler Hütte

Der Weg ist mit 5,5 Stunden angegeben und wir starten am Morgen gut ausgeruht. Der Aufstieg zur Lapenscharte ist recht steinig, aber insgesamt gut zu gehen. Unterwegs begegnen uns einige Murmeltiere, die sich im Geröll zu Hause fühlen. Auf der Lapenscharte angelangt lässt sich sogar die Sonne blicken und es bietet sich eine gute Gelegenheit zum Picknick. Frisch gestärkt steigen wir nun ab zum Lapenkar, ein teils schneebedecktes, untergletschertes Geröllfeld, über das man den Weg nur noch suchen kann. Zwar gibt es immer wieder Markierungen, doch stammen diese offensichtlich aus unterschiedlichen Jahren und weichen z.T. voneinander ab. Es geht über große und kleine Kippelsteine und an ein flüssiges Wandern ist nicht mehr zu denken. Geübte Bergwanderer springen wie die Gemsen an uns vorbei. So gut sind wir (noch) nicht.

Am Abzweig zur Grüne-Wand-Hütte haben wir gerade einmal 4 von 11 Kilometern geschafft, haben viereinhalb Stunden gebraucht und sind nach 900 Höhenmetern auch etwas erschöpft. Ein Stückchen weiter bietet sich eine gute Gelegenheit zur Rast und wir nehmen uns die Zeit, die Kräfte wieder aufzutanken. Doch die Kasseler Hütte ist in Sicht!

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Gigalitz
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Kasseler Hüttenzeiger

Vor uns liegen 6 Kilometer steiniger, teils ausgesetzter Weg, unterbrochen von unzähligen Geröllhalden und Bachläufen, durch die man mehr erklettern als durchlaufen muss.

Der Blick auf den Zillertaler Hauptkamm verschwindet leider oft in den Wolken. Nebelschwaden huschen über uns hinweg und hüllen uns für kurze Augenblicke in ihre dämpfende Stille. Die Blicke dazwischen auf die steilen Hänge des hinteren Stilluptals hinauf zur Grüne-Wand-Spitze, zur Kasseler Spitze und zum Großen Löffler sind faszinierend und ehrfurchterregend zugleich. Bei Sonne sicherlich ein noch erhabeneres Erlebnis.

Nach 10 Stunden kommen wir endlich an der Kasseler Hütte an.

Am Abend fragen wir den Wirt nach dem Weg zur Edelhütte und erzählen ihm, wie wir den Weg von der Greizer Hütte gemeistert haben. Sein Kommentar: "Dann habt ihr auf diesem Weg nichts zu suchen." Eine harte, aber ehrliche Antwort. Der Weg ist mit 9 Stunden angegeben, führt fast nur über Geröllhalden und es gibt keine Abstiegsmöglichkeit. Eine Notunterkunft am Weißkareggl wird gerade erneuert, so dass sie nicht nutzbar ist. Als Wanderer im Hochgebirge muss man seine Grenzen erkennen und den Rat von erfahrenen Einheimischen berücksichtigen. Wir entscheiden uns, am nächsten Tag abzusteigen.

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